Schlonzi für Pferde – Was steckt hinter dem Trend?
In der Pferdewelt tauchen immer wieder neue Begriffe und Produkte auf, die Neugier wecken. Einer davon ist „Schlonzi“ – ein Ausdruck, der viele Reiterinnen und Pferdebesitzer zunächst schmunzeln lässt. Doch was genau ist Schlonzi, wofür wird er verwendet und ist er wirklich gut fürs Pferd?
In diesem Beitrag schauen wir uns das Thema einmal genauer an.

Was ist „Schlonzi“ überhaupt?
„Schlonzi“ ist ein umgangssprachlicher Begriff, der sich in der Reiterszene eingebürgert hat. Gemeint ist meist ein Schleim aus Leinsamen den Pferdebesitzer selbst zuhause herstellen können. Dieser Leinsamenschleim ist ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles Hausmittel für den empfindlichen Magen-Darm-Trakt deines Pferdes.
Viele Pferde leiden unter Magenproblemen – sei es durch Stress, Fütterungsfehler oder den häufigen Einsatz von Kraftfutter. Eine sanfte Unterstützung aus der Natur kann hier wahre Wunder wirken: der magenschonende Schlonzi aus Leinsamen und Kräutern. Schlonzi ist nicht nur leicht verdaulich, sondern bildet beim Kochen wertvolle Schleimstoffe, die den empfindlichen Magen-Darm-Trakt deines Pferdes beruhigen und die Magenschleimhaut schützen.
In dieser Variante konzentrieren wir uns auf einen besonders magenschonenden Schlonzi, für Pferde der ausschließlich aus Leinsamen und sanften Kräutern besteht und Ideal bei Magenproblemen, Magengeschwüren und empfindlicher Verdauung. Natürlich, wohltuend und leicht zuzubereiten.
Warum Schlonzi für Pferde so beliebt ist
Immer mehr Pferdebesitzer setzen auf natürliche Fütterung und Magenpflege. Besonders bei Pferden mit Magenproblemen – etwa Magengeschwüren und Reizungen – ist eine sanfte Unterstützung wichtig. Hier kommt der magenschonende Schlonzi für Pferde ins Spiel: ein warm zubereiteter Leinsamen-Brei, der durch seine Schleimstoffe eine schützende Schicht auf der Magenschleimhaut bildet.
Schlonzi ist:
- natürlich,
- leicht verdaulich,
- und perfekt geeignet als Magenschoner für Pferde.

Warum Schlonzi füttern?
Leinsamen (auch Leinsaat genannt) sind in der Pferdefütterung seit Jahrhunderten bewährt. Ihr Geheimnis liegt in den Schleimstoffen, die beim Kochen freigesetzt werden. Diese Schleimstoffe umhüllen die Magenschleimhaut mit einem sanften, schützenden Film.
Das hilft:
- bei gereiztem Magen oder leichtem Magengeschwür,
- nach Koliken oder Wurmkuren,
- bei Stress durch zB Futterumstellung oder Transportbelastung.
Zudem liefern Leinsamen hochwertige Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und Fell, Haut und Verdauung unterstützen.
Schleimstoffe als natürlicher Magenschutz:
Leinsamen sind ein echtes Wundermittel der Natur und sind seit Jahrhunderten als Hausmittel für Magen und Verdauung bekannt. Beim Erhitzen bilden sie wertvolle Schleimstoffe (Mucilaginosa), die sich wie ein feiner schützender Film über die Magen- und Darmschleimhaut legen.
Diese Schleimschicht:
- wirkt beruhigt und schützt gereizte Schleimhäute
- kann überschüssige Magensäuren reduziert
- und unterstützt die Regeneration bei Magenschleimhautentzündungen oder Magengeschwüren.
Zusätzlich liefern Leinsamen wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Darmgesundheit fördern.
Der magenschonender Schlonzi-Klassiker
Zutaten: 100 g ganze Leinsamen auf 1 Liter Wasser. GGf. Magenschonenden Kräutermischung (z. B. Kamille)

❗️Wichtig bei Kräuter ❗️
Kräuter können den Leinsamen-Schlonzi wunderbar ergänzen , aber nicht alle Kräuter, die für den Magen-Darm-Trakt förderlich sind, sind automatisch magenschonend – insbesondere, wenn sie ätherische Öle enthalten. Hier ist es wichtig, die richtige Auswahl zu treffen!
Um den Schlonzi noch wirksamer zu machen, kannst du magenschonende Kräuter ergänzen.
🌱 Gut verträgliche Kräuter:
- Kamillenblüten: entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend, reizlindernd
Getrocknete Blüten mit heißem Wasser (nicht kochend!) übergießen, 10–15 Minuten zugedeckt ziehen lassen oder Kaltsud: Blüten mit kaltem Wasser übergießen, 8–12 Stunden (z. B. über Nacht) ziehen lassen.
- Süßholzwurzel: Atemwegsunterstützend (auswurffördernd), antimikrobiell, krampflösend, entzündungshemmend
Zerkleinerte oder geschnittene Wurzel mit heißem Wasser übergießen, 15–20 Minuten ziehen lassen / leicht abkochen oder Kaltsud: Wurzelstücke mit kaltem Wasser übergießen, 8–12 Stunden (z. B. über Nacht) ziehen lassen.
- Ulmenrinde: beruhigend, entzündungshemmend und leicht antibakteriell, verdauungsregulierend, regenerationsfördernd (z. B. Magensäureblocker, Schmerzmittel)
Ca. Ulmenrindenpulver mit lauwarmes Wasser einrühren, und 5-10 Min quellen lassen, bis eine zähe, gelartige Masse entsteht. Direkt verfüttern oder über das Futter geben (nicht erhitzen!).
- Malve: reizlindernd, schützend, entzündungshemmend, antioxidativ, leicht entzündungshemmend, durch Gerbstoffe und Flavonoide mild adstringierend, regulierend
Kaltsud: Getrocknete Malvenblüten (oder -blätter) in 250 ml kaltem Wasser 8–12 Stunden (z. B. über Nacht) ziehen lassen.
Wähle immer nur ein Kraut aus! Keine Kräutermischungen!
⚠️ Vorsicht bei Fenchel und Anis
Fenchel-, Kümmel- und Anissamen sind zwar bekannt dafür, Blähungen zu lösen und die Verdauung zu fördern, sie enthalten jedoch hohe Mengen an ätherischen Ölen. Diese ätherischen Öle (z. B. Anethol) wirken stark aromatisch und können die empfindliche Magenschleimhaut reizen, besonders bei Pferden mit:
- Magenschleimhautentzündungen (Gastritis),
- Magengeschwüren,
- oder einer generell empfindlichen Verdauung.
👉 Daher gilt: Fenchel, Kümmel und Anis sind bei gesunden Pferden in kleinen Mengen unproblematisch, sollten bei Magenpatienten aber besser gemieden werden!
❗️ Diese Werte für das Rezept sind lediglich grobe Richtwerte und dienen nur als Wissenvermittlung. Sie dienen nicht als Fütterungsempfehlung! Die Darreichung unterliegt nihct meiner Verantwortung. Ich übernehme hierfür keine Haftung hierfür. Gerade was die Gabe von Kräutern angeht, gilt nicht nur die Dauer zu beachten z. B. Süßholzwurzel sollte nur Kurweise gegeben werden, sondern auch z. B. Allergische reaktionen, Neben- oder Kreuzwirkungen mit Medikamenten etc. !
Wende dich daher immer an einen professionellen Futterberater, der alles im Blick hat. Über diesen Link findest du übrigens eine große Auswahl: https://futterberater.de/

Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Köcheln lassen: Leinsamen und Wasser in einen Topf geben und sanft köcheln (nicht sprudelnd).
Durch die Hitze lösen sich die Schleimstoffe, die für die magenschützende Wirkung verantwortlich sind. - Schleimbildung beobachten: Nach etwa 15 Minuten entsteht ein gelartiger Schleim – das ist der natürliche Magenschutz.
- Abkühlen lassen: Den Schlonzi abkühlen lassen, bevor du ihn verfütterst.
Kräuter hinzufügen: Je nach dem für welches Kraut du dich entscheiden hast, kannst du nach dem Kochen den Topf vom Herd nehmen und die Kräuter in die heiße, aber nicht mehr kochende Masse einrühren oder später nach dem Abkühlen. So bleiben die wertvollen Wirkstoffe der Kräuter erhalten.

Praxistipp für größere Mengen:
Z. B. bei mehreren Pferden oder wenn du ein paar Tage im Vorrichten möchtest. Im Kühlschrank hält sich der Schlonzi ein paar Tage!
1. Leinsamen und Wasser in einen Topf geben und alles erwärmen. Hier gebe ich auch schon die Kamille hinzu und da sie oben schwimmt, schöpfe ich sie ab, bevor alles köchelt. Alternativ kann man diesen Schritt auch ans Ende packen.
2. Dann lasse ich alles sanft köcheln, bis so viel dickflüssiger Schleim entsteht, dass in meinem Topf kein Platz mehr ist. Der oben im Topf gebildete Schleim schöpfe ich ab und verteile ihn auf meine Dosen.
3. Dann gebe ich nochmal Wasser hinzu und lasse alles nochmal köcheln. Diesmal ist der Schleim schon etwas dünnflüssiger. Von oben schöpfe ich wieder den Schleim ab und verteile ihn. Das mache ich 2-3 Mal, bis ich merke, dass weniger Schleim entsteht.
4. Am Ende verteile ich die Leinsamen auf alle Dosen und habe so mit einem Topf eine Größe Menge des wohlfühlenden Schleims hergestellt.

Fütterungshinweise
- Menge: Etwa 200–300 ml pro Tag reichen bei empfindlichen Pferden oft aus.
- Anwendung: Kann pur gefüttert oder über das gewohnte Futter gegeben werden.
- Dauer: Als Kur über 2–3 Wochen oder dauerhaft in kleinen Mengen. Bei Kräutergabe bitte Dauer beachten!
- Frische: Möglichst frisch zubereiten – Reste verderben leicht!
Fazit – Natürlicher Magenschoner für Pferde
Ein Schlonzi aus Leinsamen und magenschonenden Kräutern ist eine natürliche, einfache und äußerst wirkungsvolle Möglichkeit, empfindliche Pferdemägen zu unterstützen. Durch die beim Kochen entstehenden Schleimstoffe entsteht ein sanfter Schutzfilm, der die Magenschleimhaut beruhigt, Reizungen lindert und die Verdauung harmonisiert.
Mit der richtigen Kräuterauswahl ist der Schlonzi eine sichere, gesunde und wohltuende Ergänzung für alle Pferde mit empfindlichem Magen.
Leinsamen-Schlonzi: natürlich, wirksam – ein echter Magenschoner für jedes empfindliche Pferd!
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